Normalerweise können Darmgase und Stuhl willkürlich im Enddarm zurückgehalten werden. Bei einer Stuhlinkontinenz ist dieser Mechanismus gestört. Bei der Teilstuhlinkontinenz 1.Grades kommt es unter Belastung zu gelegentlichem Stuhlschmieren oder zu einem unkontrollierten Abgang von Luft. Schreitet die Stuhlinkontinenz weiter fort, so können die Betroffenen dünnen Stuhl und Darmgase nicht mehr willkürlich halten. Bei der totalen Stuhlinkontinenz kommt es zu einem ständigen Stuhlschmieren aufgrund eines totalen Kontrollverlustes über die Darmentleerung, selbst fester Stuhl kann in diesem Stadium nicht mehr gehalten werden.
Die verschiedenen Formen der Stuhlinkontinenz werden abhängig von den Ursachen in psychische, neurale, reservoirbedingte, motorische und sensorische Stuhlinkontinenz eingeteilt. Ebenso wie bei der Harninkontinenz spüren die Betroffenen zwar, dass ein Stuhlgang bevorsteht, schaffen es aber meist nicht mehr rechtzeitig zur Toilette. Die Darmentleerung kann nicht mehr bewusst gesteuert werden, bei ausgeprägtem Formen spüren die Betroffenen bei einem Stuhlabgang im Analbereich überhaupt nichts.
Verletzungen nach Operationen oder nach der Geburt können durch eine Funktionsstörung des Schließmuskels zu einer vorübergehenden oder bleibenden Stuhlinkontinenz führen. Die Nervenwahrnehmung am Darmausgang ist bei allen Formen der Stuhlinkontinenz beeinträchtigt.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn können ebenfalls zu einer Stuhlinkontinenz führen. Auch Tumoren des Enddarms oder Verstopfung und Darmträgheit bereiten oft den Boden für die Entstehung einer Stuhlinkontinenz.
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